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Testmanagement in Projekten

Projektergebnisse strukturiert überprüfen

Testmanagement in Projekten

Das Testmanagement spielt in Entwicklungsprojekten eine entscheidende Rolle. Es stellt die Qualität des Endproduktes sicher und hilft bei der Verbesserung des Ergebnisses. Auch wenn das Testmanagement daher unerlässlich für den Projekterfolg ist, spielt es in der Praxis häufig eine untergeordnete Rolle. Wir erklären, warum ein gutes Testmanagement unverzichtbar ist und welche Aspekte Sie hierbei beachten sollten.

Was ist Testmanagement?

Das Testmanagement umfasst die Planung, Durchführung, Überwachung und Dokumentation von Tests, die dazu beitragen sollen, dass das Endprodukt fehlerfrei und benutzerfreundlich ist, sowie den Anforderungen, die an das Produkt gestellt werden, entspricht.

Zu den Zielen des Testmanagements gehören also:

  1. Das frühzeitige Aufspüren von Fehlern oder Mängeln des Endproduktes, sodass diese behoben werden können.
  2. Das Aufdecken von Verbesserungspotenzial im Hinblick auf die Benutzerfreundlichkeit des Produktes.
  3. Die Überprüfung, ob alle Anforderungen, die an das Produkt gestellt werden, erfüllt sind.
  4. Die Verringerung von Risiken, die durch ein fehlerhaftes Produkt entstehen könnten.
  5. Abnahme des fertiggestellten Produktes.

Der Prozess des Testmanagements

1. Planung

Zunächst wird ein Testplan erstellt, der den Umfang, die Dauer, Termine und die Ressourcen des Tests definiert. Dieser Testplan enthält auch die ausgewählte Teststrategie. Die passende Strategie hängt von den jeweiligen Anforderungen des Projektes und des zu testenden Produktes ab. Einige Beispiele sind:

  • Bottom-up: Hierbei werden zunächst die verschiedenen Komponenten des zu entwickelnden Produktes getestet, bevor sie zu grösseren Einheiten zusammengefügt werden. Die grösseren Einheiten werden dann ebenfalls getestet, bevor sie zum Gesamtprodukt zusammengesetzt werden, welches dann ebenfalls getestet wird. Diese Vorgehensweise ist bei komplexen Produkten sehr gut geeignet.
  • Top-down: Im Gegensatz zur vorherigen Strategie wird hierbei zunächst das Gesamtprodukt getestet, bevor es in immer kleinere Einheiten unterteilt wird, die einzeln getestet werden. Dadurch ist diese Strategie für weniger komplexe Produkte gut geeignet.
  • Hybrid: Bei dieser Strategie werden Elemente verschiedener Teststrategien kombiniert, beispielsweise Bottom-up und Top-down. So ist diese Strategie besonders flexibel einsetzbar und eignet sich für Produkte mit mittlerer Komplexität.
  • Black-Box: Bei dieser Strategie wird das Produkt wie eine schwarze Box betrachtet, bei der die Tester keine Kenntnisse über die innere Funktionsweise haben. Sie testen das Produkt also ausschliesslich anhand der von aussen sichtbaren Funktionen.
  • White-Box: Im Gegensatz zur Black-Box-Strategie haben die Tester hierbei Kenntnisse über die innere Funktionsweise des Produktes. Dadurch testen Sie detailliert die einzelnen Komponenten und Funktionen.

2. Spezifikation und Vorbereitung

Im nächsten Schritt werden die Anforderungen an die Tests festgelegt sowie die Testumgebung und die Testdaten vorbereitet:

  • Ziele festlegen: Was soll mit den Tests erreicht werden? Sollen z. B. Fehler gefunden oder die Benutzerfreundlichkeit überprüft werden? Was sind die Abnahmekriterien?
  • Anforderungen an das Produkt festlegen: Welche Spezifikationen soll das Endprodukt erfüllen? Welche Anforderungen gibt es beispielsweise im Hinblick auf Funktionen, Sicherheit oder Benutzerfreundlichkeit?
  • Testfälle erstellen: Basierend auf den Zielen und Anforderungen können nun konkrete Testfälle erstellt werden, die festlegen, welche Tests durchgeführt werden sollen und wie sie durchgeführt werden sollen.
  • Testumgebung festlegen: In welcher Umgebung sollen die Tests stattfinden? Grosse Projekte haben manchmal eigene Testlabors, aber oftmals arbeiten Tester auch an ihrem eigenen Arbeitsplatz oder in Besprechungsräumen, in denen ihnen alles für die Tests Nötige zur Verfügung steht. Bei einem Softwareprodukt legen Sie unter diesem Punkt beispielsweise fest, welches Betriebssystem oder welcher Browser genutzt werden sollte.
  • Testdauer: Wie lange sollen die Tests dauern?
    Um sicherzustellen, dass alle relevanten Aspekte bei den Tests berücksichtigt werden, sollten die Anforderungen an die Tests möglichst detailliert und konkret definiert werden. Bedenken Sie gleichzeitig aber auch die verfügbare Zeit sowie die nötigen Ressourcen, um den Umfang und die Dauer der Tests in einem realistischen Rahmen zu halten.

3. Durchführung und Dokumentation

Nun werden die tatsächlichen Tests durchgeführt. Dabei werden die Testfälle gemäss dem Testplan ausgeführt. Wichtig ist hierbei eine detaillierte Dokumentation, damit die Tests reproduziert werden können und mögliche Fehler leichter nachvollziehbar sind. Auch die Ergebnisse der Tests sollten festgehalten werden, um Rückschlüsse auf die Produktqualität ziehen zu können.

4. Auswertung

Im nächsten Schritt werden die Ergebnisse der Tests ausgewertet, sodass Fehler und Mängel analysiert und korrigiert werden können. Sobald sie behoben sind, kann dann erneut getestet werden.

5. Abschluss

In diesem Schritt werden die Testaktivitäten beendet und das Testergebnis dem Projektteam präsentiert. Die Testdokumentation wird aufbewahrt und als Referenz für zukünftige Projekte sowie für Lessons Learned verwendet.

Wie legt man den richtigen Testzeitraum für Projekte fest?

Der optimale Testzeitraum für ein Projekt sollte sorgfältig geplant werden. Dies liegt daran, dass ein zu kurzer Testzeitraum zu einem fehlerhaften Endprodukt führen könnte, ein sehr langer Testzeitraum jedoch keine 100prozentige Fehlerfreiheit garantiert und gleichzeitig unwirtschaftlich ist. Folgende Faktoren sollten Sie beim Festlegen des Testzeitraumes beachten:

  • Projektgrösse: Grosse Projekte bedingen in aller Regel auch einen längeren Testzeitraum, während er bei kleineren Projekten kürzer ausfallen kann.
  • Umfang der Tests: Sind die benötigten Tests sehr umfangreich, beispielsweise, da bei einer neu entwickelten Software sehr viele verschiedene Funktionen getestet werden sollen, wird auch ein längerer Testzeitraum benötigt.
  • Komplexität: Dasselbe gilt für die Komplexität. Müssen sehr komplexe Funktionen getestet werden sollte der Testzeitraum länger sein als bei weniger komplexen Funktionen.
  • Verfügbare Ressourcen: Der Testzeitraum sollte zudem an die verfügbaren Ressourcen angepasst werden. Stehen beispielsweise wenige Mitarbeitende zur Verfügung, sollte der Testzeitraum länger gewählt werden, damit alle notwendigen Tests durchgeführt werden können. Umgekehrt kann bei mehr zur Verfügung stehenden Mitarbeitenden der Zeitraum verkürzt werden. Dasselbe gilt auch für andere Ressourcen, wie beispielsweise technische Ausstattung, die für die Tests benötigt werden.
  • Verfügbarkeit von Testdaten: Sollten spezielle Testdaten benötigt werden, beispielsweise durch Langzeittests eines Produktes, oder stehen spezielle Testdaten nur zu besonderen Zeiten zur Verfügung, da sie von weiteren Faktoren abhängig sind, wie beispielsweise der Fertigstellung anderer Funktionen, sollte für ihre Erstellung oder Beschaffung ebenfalls ausreichend Zeit eingeplant werden.

Unser Tipp: Wägen Sie die verschiedenen Faktoren sorgfältig gegeneinander ab, um einen optimalen Zeitrahmen für Ihr Projekt festzulegen. Nutzen Sie hierfür auch Erfahrungen aus früheren Projekten. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass ausreichend Zeit zur Verfügung steht, um alle Funktionen gründlich zu testen und eventuelle Fehler zu entdecken. Gleichzeitig bleibt der Testzeitraum so realistisch und verzögert nicht das Projekt, da er zu lang gewählt wurde.

Wer ist für die Tests verantwortlich?

Im Testmanagement gibt es in der Regel verschiedene Rollen:

  • Testmanager: Der Testmanager koordiniert alle Aktivitäten im Bereich Testing. Er erstellt den Testplan, organisiert die Ressourcen und überwacht den Fortschritt.
  • Testdesigner: Testdesigner sind für die Erstellung der Testfälle und der Testdokumentation verantwortlich. Sie analysieren Anforderungen und entwerfen Testszenarien.
  • Tester: Tester führen die Tests durch und dokumentieren die Ergebnisse. Die Tests selbst werden in der Regel von spezialisierten Testern durchgeführt, die sich mit den jeweiligen Testmethoden oder -verfahren auskennen, bzw. über umfangreiches Wissen in dem zu testenden Bereich verfügen. So kann sichergestellt werden, dass alle relevanten Aspekte berücksichtigt werden und die Tests aussagekräftig sind.
    Zusätzlich kann es jedoch sinnvoll sein, auch andere Personen teilnehmen zu lassen. Das können beispielsweise Entwickler oder Fachbereichsexperten sein, aber auch diejenigen, die das Produkt nach dessen Fertigstellung nutzen werden.
    Unser Tipp: Tester sollten unbedingt unabhängig sein. Das bedeutet, dass der Ersteller eines Produktes nicht für seine Prüfung verantwortlich sein sollte. Zwar wird der Ersteller während der Entwicklung regelmässig das Produkt testen, eine unabhängige Prüfung verhindert aber, dass Fehler aus „Betriebsblindheit“ übersehen werden.
  • Testkontrolleur: Ein Testkontrolleur überwacht den Fortschritt der Tests und sorgt dafür, dass alle Tests gemäss Plan durchgeführt werden. Zudem ist er dafür verantwortlich, dass alle Dokumente vollständig sowie aktuell sind.
  • Testberichterstatter: In manchen Unternehmen gibt es zudem Testberichterstatter, die Testberichte erstellen und die Ergebnisse präsentieren sowie Verbesserungen empfehlen.

Welche Rollen Sie für das Testmanagement in Ihrem Unternehmen benötigen, hängt von der Grösse des Unternehmens sowie des Projektes, aber auch von den verfügbaren Ressourcen und Kenntnissen ab. Da Tester unabhängig sein sollten, kann es ausreichen, zusätzlich zum Tester noch einen Testmanager zu haben, der auch die Rolle des Testdesigners und -kontrolleurs übernimmt.

Unterschiede in klassischen, hybriden und agilen Projekten

Je nachdem, welcher Projektmanagement-Ansatz verfolgt wird, unterscheidet sich auch das Testmanagement.

  • Klassische Projekte werden in einzelne Projektphasen strukturiert, die in einer festen Reihenfolge abgearbeitet werden. Daher wird bereits während der Projektplanung eine Testphase definiert sowie ein umfassender Testplan erstellt, der alle Tests festlegt, die durchgeführt werden sollen.
  • Hybride Projekte sind weniger starr festgelegt als klassische Projekte, da bei ihnen klassische und agile Methoden kombiniert werden. Je nach gewählter Kombination erlauben diese Projekte also auch im Testmanagement mehr Flexibilität.
  • Agile Projekte verwenden einen iterativen Ansatz, bei dem Anforderungen in kleinen Sprints umgesetzt werden. Tests sind ein wichtiger Bestandteil dieser Sprints, da der Fokus bei agilen Ansätzen auf kontinuierliche Überprüfung und Verbesserung des Produktes gelegt wird. Daher werden hierbei häufig kurze Testzyklen verwendet, die schnelles Feedback und ein frühzeitiges Beheben von Fehlern ermöglichen.

Schwierigkeiten beim Testmanagement

Das Testmanagement kann mit verschiedenen Schwierigkeiten verbunden sein. Einige Beispiele sind:

  • Zeitmangel: Oftmals gibt es für Tests nur wenig Zeit, was dazu führen kann, dass die Tests nicht gründlich durchgeführt werden oder sogar ganz weggelassen werden. Insbesondere, wenn bei einem Projekt eine Verspätung droht, ist die Versuchung für letzteres gross. Bedenken Sie in solchen Fällen jedoch, dass im schlimmsten Fall ein fehlerhaftes Produkt ausgeliefert wird, was nicht nur zu unschöner Nacharbeit führen dürfte, sondern auch Ihren Ruf und die Kundenbeziehungen schädigen kann.
  • Ressourcenmangel: Ähnlich wie beim Zeitmangel kann der Ressourcenmangel dazu führen, dass Tests nicht oder nicht gründlich durchgeführt werden. Gute Tester zu finden ist in Zeiten von Fachkräfte- und Personalmangel schwer. Bedenken Sie dies bereits in der Planungsphase, um auch bei wenig Personal die Tests entsprechend durchführen zu können.
  • Fehlende Dokumentation: Ohne eine ausreichende Dokumentation kann es schwierig sein, Tests zu reproduzieren oder Fehler nachzuvollziehen. Gleichzeitig wird es so schwerer, Lessons Learned für zukünftige Projekte aus dem aktuellen Projekt zu ziehen.
  • Veränderungen während des Projektes: Im Laufe eines Projektes kann es dazu kommen, dass sich die Anforderungen an das Produkt verändern. So können neue Funktionen hinzukommen, ihre Ausprägung sich ändern oder geplante Funktionen wegfallen. In solchen Fällen passt das geplante Testmanagement nicht mehr zu den aktuellen Spezifikationen und muss angepasst werden. Tests müssen verändert werden, Testfälle neu erstellt werden und eventuell muss sogar der Testzeitraum verlängert oder zusätzliche Ressourcen gefunden werden. Nur auf diese Weise können Sie sicherstellen, dass die Tests relevant und ausreichend sind.
  • Schwierigkeiten bei der Zusammenführung einzelner Komponenten: Wurden verschiedene Komponenten, wie beispielsweise Funktionen einer Software, von unterschiedlichen Entwicklern oder Teams entwickelt, kann es schwierig sein, diese zu integrieren und gemeinsam zu testen. Achten Sie hier auf eine klare Kommunikation und gute Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Entwicklern, um Schwierigkeiten im Vorfeld zu vermeiden.

Fazit

Ein gutes Testmanagement unterstützt Sie bei der Qualitätssicherung und bei der Verbesserung des Projektergebnisses. Daher sollten Sie auf keinen Fall auf ausreichende Tests verzichten.
Moderne Projektmanagementsoftware kann Sie dabei unterstützen, Testmanagement in Ihren Projekten zu integrieren. So hilft die Software bei klassischen Projekten eine Testphase einzuplanen oder bei agilen Projekten die Testphase in den jeweiligen Sprints einzuhalten. Auch die Dokumentation der Tests kann innerhalb der Software abgelegt werden und sofort Massnahmen daraus abgeleitet werden. So können Sie die Umsetzung der Verbesserungen gleich im selben System steuern.

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